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Mensch & Kosmos
Astrologie & Sinn
11. Sept. 2001
Gestalt-Therapie
spirit. Therapie
Buch-Präsentation

 

Seite 21
Buch-Präsentation:

Astrologie, Psychotherapie und Spiritualität

Verlag videel · 221 Seiten, kartoniert · 17,80 EUR · ISBN 3-9335111-02-9
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Teil III - Deutung

8. Kapitel:
Mögliche Integrations-Facetten auf dem Weg zu umfassender Bewußtheit (Saturn-, Uranus- und Neptun-Konstellationen)

8.1.6. SATURN-(Jungfrau) MERKUR


Wahrnehmung substantieller Details und Bewußtsein der Grenzen der Reflexion

Die Gabe der Präzision ist das grundlegende Merkmal dieser Konstellation und findet Ausdruck in den unterschiedlichsten jungfrauspezifischen Lebensfacetten, sowohl auf der rein praktischen Ebene als auch auf den mehr abstrakten Ebenen der Wahrnehmung und Beurteilung unterschiedlichster Lebenssituationen und deren Zusammenhänge
Auf der praktischen Ebene bestechen die geordneten und systematischen Arbeitsabläufe, bei denen bei A angefangen und bei Z aufgehört wird. Dabei kann durchaus mal K oder 0 nicht-chronologisch dazwischen geschoben werden, ohne daß Chaos entsteht; es fügt sich eher ruhig und organisch in die intuitiv erfaßte und ausgeführte Gesamtsystematik ein und bringt eher, wenn so gehandelt, sogar Zeit und Energieersparnis mit sich. Die Ökonomie dieser Menschen bezieht sich nicht so sehr auf die materiellen Werte und deren Ressourcen wie beim Stiergeborenen, sondern auf die Einsparung der Kräfte. Der äußere Rahmen, der derartige Abläufe optimal ermöglicht, ist längst hergestellt. Alles liegt an seinem Platz, nichts muß erst - störend für den Prozeß - gesucht werden, man kommt überall ran (in Hand-, Kopf-, Fußhöhe etc.), Gerätschaften sind funktionstüchtig. Selbst auf kleinstem Raum wird ein komplettes Set „professioneller“ Utensilien untergebracht, ohne „übereinandergeschüttet“ zu wirken.
Arbeit ist hier zielgerichtet; die herzustellende Ordnung wird als Aufgabe empfunden, die nur dann erfüllt ist, wenn sie sinnhaft zum eigenen und zum Wohle anderer - der Gesellschaft und Kultur - beiträgt. Die gewonnenen Kräfteeinsparungen kommen beim realitätsbewußten Saturn-(Jungfrau)Merkur-Menschen eher seiner Gesamtpersönlichkeit mit ihren vielschichtigen Lebensausdrücken zugute, als daß die gewonnenen Freiräume kompensatorisch mit zusätzlicher, nicht-notwendiger Arbeit ausgefüllt werden, um eine innere Leere und Verdrängungen zuzudecken.
Auf dieser rein praktischen Ebene finden wir bei diesen Menschen häufig als besondere Ausprägung eine präzise, manuelle Geschicklichkeit in „winzigen“ Detailbereichen (Fummelarbeit).

Auf einer mehr abstrakten Ebene hat der gereifte Mensch dieses Typs eine sachliche, realitätsbezogene und überwiegend konstruktive Kritikfähigkeit im weitesten Sinne - eher im Sinne von Beurteilungsfähigkeit - ausgebildet, die sich immer auf konkrete, lebensnahe Situationen, Abläufe, Pläne und Ziele ausrichtet. Bei allen Fakten und Infos, die eine Situation betreffen, sind sie ,- wie ein lebendiges Mikroskop - auf die Feinnuancen dieser Fakten eingestellt. Dabei wird die Vielschichtigkeit der Detailinformationen wieder saturnisch gebündelt (konzentriert), um schöpferische Wirklichkeit entstehen zu lassen. In der Planung ist es oft gerade das Gespür für substantielle Details, in der Ausführung oft das Gespür für substantielle Zwischenschritte, das den entscheidenden Ausschlag für Realisierung und Festigung einer „Sache“ gibt.
Diese Qualitäten beziehen sich zunächst mal auf die ureigensten Angelegenheiten dieser Menschen selbst. Zum anderen wird jedes Team - egal welcher Art - aus den „Beraterfähigkeiten“ dieser Menschen einen nicht zu unterschätzenden Nutzen ziehen. Im Brainstorming, wenn die kreativen Funken fliegen, wird man die Präsenz solcher Menschen kaum wahrnehmen, aber schon spätestens beim Aussieben dieser Impulse wird in ihnen eine unaufdringliche und dennoch unüberhörbare Lebendigkeit wach. Was hier mit sachlich-nüchterner Einschätzung das Substanzlose vom Wesentlichen scheidet, ist die Kraft der realitätsschaffenden Vernunft, die mit dem Blick nach vorn in die gestaltende Umsetzung die Grenzen der Machbarkeit dort aufzeigt, wo Luftblasen an der konkreten Wirklichkeit zerplatzen.

Psychologisch stehen die Nativen relativ fest auf dem Boden alltäglicher „Hier und Jetzt-Wahrnehmung“ lebendiger zwischenmenschlicher Komponenten - Atmosphäre, Stimmungen, kommunikative Formen, Inhalte etc. -, gekoppelt mit der Gabe der bewußten Reflexion (Selbst- und Fremdreflexion). Die daraus resultierende Analyse ist hochgradig präzise und treffend (macht betroffen), die daraus entstehende Kritik beim reifen Horoskopeigner selten zersetzend. Relativ aufrichtig sich selbst gegenüber und auch bereit die eigenen, manchmal schmerzlichen Unzulänglichkeiten anzusehen, ist sie weitgehendst kein Medium mehr, um über unbewußte projektive Mechanismen seine eigenen Schattenanteile zwanghaft-analytisch anderen Menschen überzustülpen. Ebenso hat sie für ihn nicht mehr vorrangig die Funktion, sich als besonders klug darzustellen. Sie will zwischenmenschliche Wirklichkeit entstehen lassen oder wieder herstellen! Erst jetzt ist sie folgerichtiger Ausdruck annähernd wirklichkeitsadäquater Wahrnehmung. Pädagogisches und psychologisches Geschick bzw. die Gabe, auch sehr subtile und dabei substantielle zwischenmenschliche Zusammenhänge sachlich-nüchtern zu verbalisieren, erhöht dabei die Chancen des Gelingens und der Klärung, setzt Orientierungspunkte für ein realeres, bewußteres Miteinander.

Andererseits hat der Mensch hier aber auch die Grenzen der Reflexion erkannt und gelernt, diese zu bejahen. Reflexion ist nicht alles und in ihrer Überhöhung trennt sie sich von der Wirklichkeit. Dies ist die Frucht seiner Erfahrungen, bei denen er immer wieder an diese Grenze gestoßen ist.
Im Kontakt mit anderen hat er im besten Fall eine gewisse Behutsamkeit dort entwickelt, wo potentielle Klärung keinen fruchtbaren Boden findet oder wo subtile Intimsphären respektiert werden müssen. Bei sich selbst ist ihm die Trennungslinie klarer geworden, bei der die eigene seelische Analyse noch sinnvoll zielgerichtet zur ganzheitlichen Gesundheit beiträgt und wo sie sich von einem reflektierenden „Nur-noch-um-sich-selbst-im-Kreise-drehen“ (Stagnation und psychologischer Tod) scheidet. Er hat den „inneren Krankmacher“ gesehen, die Instanz, mit der im analytischen Perfektionismus reflektierend die „Pferde durchgegangen sind“ - in projektiver Kritik an allem und jedem sich selbst zersetzend.

Darüber hinaus ist - über die direkte Leibeserfahrung - ein Bewußtsein für die subtile Verquickung von Körper und Seele (Psychosomatik) entstanden. (Genaugenommen ist was unter dem Begriff Psychosomatik verstanden wird, ein Ausdruck umfassender Körper/Seele/Geist/Spirit-EINHEIT ). Psychologische Klarheit und das Bewußtsein des vielschichtigen Ausgeliefert-seins an die Lebensbedingungen - Klima, Lebensumstände, geistige Haltungen, Ernährung, körperliche Funktionsgesetze und organische Lebensrhythmen - tragen zur Gesundheit im weitesten Sinne bei.

Andererseits ist der reife Mensch dieser Prägung bewußtseinsmäßig wiederum so nah an der Wirklichkeit dran, daß er Krankheit - auch die körperliche - als unauslöschliche Realität unseres unvollkommenen, menschlichen Daseins akzeptiert. Als „kreativer Hypochonder“ hat er, der die feinsten Nuancen körperlicher Unausgewogenheiten sofort spürt, die besten Voraussetzungen und Chancen, diese augenblicklich in Beziehung zu seinem Gesamtlebensgefüge zu setzen. Dabei ist er bereit, sich von einem inneren Spiegelprozeß reflektorisch anregen zu lassen, bereit, diesem - um einer erweiterten subjektiven Wirklichkeit willen - zu folgen und entsprechende Konsequenzen für sein Leben daraus zu ziehen.
 

 

 
     

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