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Mensch & Kosmos
Astrologie & Sinn
11. Sept. 2001
Gestalt-Therapie
spirit. Therapie
Buch-Präsentation

 

Seite 1
Beziehung von Mensch und Kosmos
oder Wie „funktioniert“ Astrologie


Das Wort „funktioniert“ steht hier deshalb in Anführungszeichen, weil der Kosmos kein mechanisches Räderwerk ist, sondern ein lebendiger, sich entwickelnder Organismus - beseelt und durchgeistigt.
Die verschiedenen spirituellen Schulen aller Kulturkreise und Zeiten haben das Universum schon immer als eine EINHEIT betrachtet. Dabei ist der Mensch nicht etwa ein Wesen, das eine begrenzte Existenz in Zeit und Raum lebt, sondern hat Teil am Gesamtgeschehen, ist eingebettet in eine übergeordnete GANZHEIT, in ein universelles ökologisches System.
Hervorgegangen aus dem immer-währenden Seins-Grund ist die gesamte Schöpfung durchdrungen von intelligenten, sinnvoll-ineinander-verwobenen, präzisen Gesetzmäßigkeiten. Diese werden je nach Kontext, in dem sie zur Sprache kommen Gestaltkräfte, Archetypen, Naturgesetze oder Götter genannt.
Diese verschiedenen Gestaltkräfte haben spezifische, definierbare Charakteristiken und darüber hinaus eine ihnen innewohnende evolutionäre Tendenz, d. h., sie sind auf Entwicklung angelegt.
Die Zeit, als universeller Entwicklungsfaktor, läßt in ihrem Fortschreiten - von Augenblick zu Augenblick - immer wieder neue Mischungsverhältnisse dieser unterschiedlichen Gestaltkräfte entstehen und damit auch die unendliche Vielfalt alles Seienden. So entspricht jeder einzelne Augenblick auch immer einem spezifischen Inhalt, der sich parallel dazu im Raum manifestiert und nichts anderes kann sich in dieser Zeit verwirklichen. Die Astrologie rechnet deshalb nicht nur mit Zeit-Quantitäten, sondern spricht hier genauso von der Zeit-Qualität, dem KAIROS.
Diese Zeit-Qualität ist universell-präsent und wirkt in einem bestimmten Moment auf alle Schöpfungs-Ebenen (Mineral-Ebene, Pflanzen-Ebene, Tier-Ebene, Planeten-Ebene, Menschen-Ebene etc. ) gleichzeitig in der gleichen Art und Weise ein und ist immer und überall die Gleiche - für diesen Augenblick. Ihr universelles Wirken wird dabei für uns Menschen ausschließlich über das lebendige Symbol - in das es sich auf allen Ebenen in seiner Art niederschlägt - erfahr- und erfaßbar. Dieser Vorgang entzieht sich - da Symbole keine mathematischen Formeln sind, sondern vielschichtige Muster - der statistischen Erfassung über ausschließlich rationale Prozesse.
Zeit-Qualität manifestiert sich also im rhythmischen Verlauf der Jahreszeiten genauso, wie in den verschiedenen Stadien sämtlicher anderer Entwicklungsprozesse - einschließlich der Menschheit als Ganzes, individuell und kollektiv. Können wir dieses symbolisch-sichtbare Geschehen auf einer einzelnen Schöpfungs-Ebene entschlüsseln, sind wir in der Lage diese Einsichten (und entsprechende Rückschlüsse) auf andere Schöpfungs-Ebenen zu übertragen. In diesem Sinne verstehe ich Astrologie - zusammen mit Thorwald Dethlefsen - als ein Medium, das die präzise zu errechnende Planetenebene ausschließlich als „Meß-Instrument“ nutzt um von hier aus Rückschlüsse auf die universell-präsente Zeit-Qualität zu ziehen. Den Planeten selbst schreibe ich dabei nicht zwangsläufig Wirkkräfte im ursächlichen Sinne zu. Mit diesen Rückschlüssen ist die Astrologie dann in der Lage die Ebene unserer vielschichtigen menschlichen Belange in solch einer Art und Weise zu erhellen, das mir noch heute nach 20-jähriger Beschäftigung mit Astrologie immer mal wieder Schauer ehrfürchtigen Staunens den Rücken hochlaufen.
Mit dem Weltbild, das ich hier beschreibe, habe ich nicht den Anspruch von „Richtigkeit“. Es ist ein Modell - so wie alle Weltbilder immer nur Modelle sein können. Es gibt dem, was ich durch Astrologie immer wieder auf lebendige Weise erfahren darf einen für mich schlüssigen Erklärungsrahmen. Ansonsten klingt das alles furchtbar abstrakt und deshalb möchte ich es hier veranschaulichen: Die alte spirituelle Weisheit „Mikrokosmos gleich Makrokosmos“ oder „Wie Oben so Unten“ sagt, daß das „Teil im Ganzen“ und das „Ganze wiederum im Teil“ enthalten ist. So ist die molekulare bzw. atomare Struktur der Materie faktisch genauso aufgebaut, wie das „äußere“ Universum mit seinen Welten, Sternen und Planeten und ist nach „Innen“ hin genauso unbegrenzt wie nach „Außen“ (moderne Quantenphysik).
Weitere konkrete Beispiele jenseits jeglicher Philosophie:
  • Irisdiagnose: Die Iris ist nur ein Teil des Körpers, aber die Komplettinformation des gesamten Körpers ist in ihr enthalten.
  • Körperzelle: Eine einzelne Zelle als Baustein des Körpers enthält die Totalinformation über die Ganzheit des Menschen.
  • Schriftpsychologie: Die Schrift ist nur ein Ausdruckskanal des Menschen und drückt dennoch die gesamte innere Struktur des Menschen aus.
Im erweiterten Verständnis dieser Zusammenhänge bedeutet dies - konsequent zu Ende gedacht und subjektiv erlebbar durch die Arbeit mit Astrologie - daß der Mensch, als Teil des Universums auch das gesamte Universum in sich trägt. Der Mensch trägt die Gesamtheit kosmischer Gesetzmäßigkeiten in seinem Bewußtsein.
In der Arbeit mit Astrologie haben die Planeten Spiegelfunktion (Symbolfunktion) und wir können uns besser sehen, wenn wir in den Spiegel schauen. Die „Planeten am Himmel“ sind - auf uns als Individuum bezogen - Synonyme für unsere eigenen inneren Persönlichkeitsanteile und das Horoskop stellt das Muster unseres individuellen Angelegt-Seins im Einklang mit der spezifischen Zeitqualität dar.

Da in der Öffentlichkeit sehr unterschiedliche Vorstellungen darüber existieren, was ein Horoskop ist und weil ich hier Mißverständnisse in Bezug auf meine eigene Arbeit vermeiden möchte, will ich an dieser Stelle kurz verdeutlichen, was ich selbst unter einem Horoskop verstehe: Um ein Solches berechnen zu können braucht man sowohl das Jahr, den Monat, Tag und Uhrzeit, als auch den Ort der Geburt. Erst jetzt können die Daten so verarbeitet werden, das mindestens 10 Planeten (inkl. der Sonne) und der Ascendent in einen komplexen Deutungs-Zusammenhang mit den 12 Tierkreiszeichen und den 12 astrologischen Häusern gebracht werden. Dabei spielen Winkelbeziehungen der Planeten untereinander noch eine gewichtige Rolle. Nun haben wir ein genügend differenziertes Meß-Instrument um einen angemessenen Einblick in Charakter, besondere Fähigkeiten, Problem- und Aufgabenstellung eines individuellen Menschen zu bekommen und auch darüber welche wichtigen Lebensthemen diesen Menschen aktuell beschäftigen.
Noch einmal möchte ich in diesem Zusammenhang anmerken, daß auch der Mensch kein mechanisches Objekt ist, sondern ein schöpferisches Wesen und daß die im Horoskop aufgezeigten Kräfte Potentiale darstellen. Die vielschichtigen Überlegungen, die sich für die astrologische Deutung daraus ergeben, sind hier nicht darstellbar - doch folgender Satz von Robert Hand kann eine erste Anregung sein: „Astrologie soll dem Menschen keine Entschlüsse suggerieren, sondern ihm Informationen geben, die es ihm ermöglichen bzw. erleichtern, intelligente Entschlüsse zu fassen“.
 

 

 
     

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