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Mensch & Kosmos
Astrologie & Sinn
11. Sept. 2001
Gestalt-Therapie
spirit. Therapie
Buch-Präsentation

 

Seite 6
Buch-Präsentation:

Astrologie, Psychotherapie und Spiritualität

Verlag videel · 221 Seiten, kartoniert · 17,80 EUR · ISBN 3-9335111-02-9
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Teil I - Hierarchie der Welten

1. Kapitel: Hierarchie der Welten

1.1 VER-WICKLUNG UND ENT-WICKLUNG


Die Planeten laufen entgegen dem Uhrzeigersinn durch den Tierkreis und durch die Häuser. Dieser Umstand findet insbesondere bei der Betrachtung zyklischer Entwicklungen (Auslösungen im Horoskop) seine praktische Anwendung und Bedeutung.
Es zeugt von einer tiefen Symbolik, wenn die transitierenden Planeten in ihrer Bewegungsrichtung dabei sinngemäß vom 1.Haus des 1. Quadranten durch alle Häuser bis durch das 12. Haus hindurchlaufen, um dann bei der Konjunktion mit dem Ascendenten wieder einen neuen Zyklus zu beginnen und den gesamten Anlagenkreis (Horoskop) wieder auf einer neuen Ebene der Entwicklung durchlaufen.
Ausgangspunkt jeglicher Entwicklung (Ent-wicklung) und Bewußtwerdung (dargestellt durch das Horoskop) ist also immer der 1. Quadrant, ist immer die materielle Ebene des Daseins, ist immer das Ego und der physische Körper. Das Horoskop - auch als Ganzes - ist dabei immer Spiegel unserer gegenwärtigen Inkarnation, unserer Ver-Körperung.

Auf welchem Entwicklungslevel (Reifegrad) ein Horoskop in seiner Ganzheit von einem Menschen auch immer gelebt wird, der Gang der Entwicklung (Ent-wicklung) - symbolisiert durch die Planetenbewegung durch den Tierkreis und die Häuser - geht in zyklischer Spiralbewegung immer...

... vom Materiellen (l. Quadrant) zum Spirituellen (4. Quadrant)
... vom Grob- über das Feinstoffliche zum Nicht-Stofflichen, wobei es nach meinem Verständnis für uns inkarnierte Wesen nicht darum geht, die eine Ebene durch die andere zu ersetzen, sondern eher darum, durch die Erweiterung des Bewußtseins in einer Art Identifikationsgleichgewicht alle Ebenen zu umfassen und sie im schöpferischen Lebensakt auszubalancieren.
... von der „Ver-wicklung“ zur „Ent-wicklung“.

Auf unserer Suche nach einem Verständnis darüber, „wer oder was“ sich aus der „Ver-wicklung“ wieder „ent-wickelt“, können verschiedene Modelle für uns hilfreich sein, vorausgesetzt wir nehmen sie nicht allzu wörtlich und entwickeln statt dessen ein Gespür dafür, was diese Modelle uns „zwischen den Zeilen“ zu sagen haben. Die christliche Schöpfungsgeschichte, insbesondere der Abschnitt von Adam und Eva, dem Essen vom „Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen“ und ihre Vertreibung aus dem Paradies, ist ein wunderbares Gleichnis vom Prozeß der Ver-wicklung selbst. In diesem Zusammenhang ist für mich der Prozeß der Ver-wicklung identisch ist mit dem Beginn einer jeglichen Ent-wicklung und diese beiden Phasen sind eine in sich geschlossene, untrennbare Einheit.

Genauso wie GOTT in dieser Geschichte nach der Erschaffung der Meere und der Kreaturen „...es für gut befand“, so dient anscheinend auch die Ver-strickung (Vertreibung aus dem Paradies) einer hintergründig Gott-gewollten finalen Absicht, obwohl ER vorher vor dem Verzehr der Früchte des Baumes gewarnt hat. Nehmen wir aber diese Geschichte so, wie sie ist, dann kommt es mir so vor, als sei das Essen der Früchte vom „Baum der Erkenntnis von Gut und Böse (Dualität)“ eher eine logische Folge der vorher schon gelaufenen Schöpfungsprozesse und nicht ein „Ausrutscher“. Die Dualität war längst geschaffen und die Schöpfung hat zusätzlich auf der Evolutionsstufe Mensch „nur noch“ die Eigenschaft des Bewußtseins in sich selbst entdeckt. Damit ist sich dann der Mensch auch der - längst schon vorhandenen - Dualität bewußt geworden.

Aber selbst der Mensch (hier verstanden als eine bestimmte Stufe der Evolution) ist in seinem innersten Wesen - so sagt es uns die Geschichte - noch immer in der EINHEIT des Lebens eingebettet. GOTT schuf ja zunächst nur Adam, ein androgynes Wesen, das die beiden Pole von männlich und weiblich Qualität) in sich vereint. Der eigentliche Sprung - des „in der EINHEIT noch eingebetteten Menschen“ - in die Dualität hinein beginnt aber nicht erst durch das Essen der Früchte vom Baum der Erkenntnis, sondern schon damit, daß GOTT Adam eine Rippe entnahm und aus dem androgynen Wesen „Mensch“ zwei einzelne Individuen schuf. Adam sollte nicht mehr so allein sein - er sollte nicht mehr ALL-EINS-sein. Schon hier ist der Ur-Sprung, wenn auch noch in aller Un-befangen-heit. Das Essen der Früchte jedoch ist nur noch logische Folge, ist schon die Konsequenz, bedeutet schon Ver-fangen-heit, ist schon konkrete Erfahrung in der Dualität, hat schon konkrete Erkenntnis zur Folge
(...sie waren nackt; ... d.h. sie waren verschieden, getrennt, dual, ab-getrennt - von sich selbst zueinander und auch von der EINHEIT an sich).

Dies ist die Schilderung eines Wegbeginns hinein in das Labyrinth einer Welt von Gegensätzen und Widersprüchlichkeiten, in der wir als Menschen leben und uns zurechtfinden müssen. In diese Gegensätze und Widersprüche des Lebens sind wir relativ unbewußt verwickelt. Diese Unbewußtheit läßt uns Un-EINS mit uns selbst und mit der Welt sein. Mehr oder weniger sind wir Menschen alle in irgendeiner Form auf der Suche nach einer Antwort, indem wir ständig „hungrig“ die Früchte vom „Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“ essen und uns dabei oft den Magen verderben. Wohin dieser Weg genau führt, ist ein mehr oder weniger offenes Geheimnis, das zumindest jedoch bis zu einem gewissen Grade bzw. bis in die letzte Konsequenz auch immer ein Geheimnis bleiben wird.
Sowohl die konventionellen als auch die mystischen Zweige aller Religionen und Kulturen sprechen von der Hoffnung der Erlösung (wenn auch in unterschiedlichen Bildern) und bieten auch Mittel für gangbare Wege an (wenn auch in unterschiedlichen Formen). Bilder und Formen sind jedoch immer zweitrangig, wenn - nur die Essenz von Form und Bild in uns zunehmend lebendig wird! Für mich hat der Prozeß der Erlösung etwas mit Ent-wicklung durch Bewußtwerdung zu tun und als Prozeß verstanden, ist er auch faßbarer. Den Versuch, Erlösung - ich gehe jetzt mal davon aus, daß es sie gibt - als möglichen realisierten Zustand konkret in ihren Erfahrungsqualitäten zu beschreiben, möchte ich mir jedoch hier nicht anmaßen, nicht mal mir selbst gegenüber. Da möchte ich mich selbst lieber überraschen lassen, wenn es irgendwann einmal soweit sein sollte - auch wenn es noch 20 oder 100 Inkarnationen dauert.

Dafür möchte ich an dieser Stelle den Prozeß der Ver-wicklung, so wie er oben aufgeführt ist, noch einmal beschreiben, und zwar diesmal so, wie er sich für mich aus der astrologischen Sichtweise heraus darstellt. Auch hier handelt es sich - wie immer - um ein Modell als möglicher unvollkommener Träger einer all-umfassenden Wahrheit, die immer nur zwischen den Worten liegen kann und nicht mit dem Modell selbst verwechselt werden darf, wenn wir nicht zum „Pharisäer und Schriftgelehrten“ verkommen wollen.

Die astrologische Hierarchie der „Welten“, die ich im folgenden beschreibe, ist umfassend und bezieht sich auf das ganze Horoskop. Dennoch beschränke ich mich dabei hauptsächlich auf die astrologischen Prinzipien, wie sie durch Neptun, Uranus, Saturn und Pluto symbolisiert werden, weil diese die Grenzen der in diesem Zusammenhang definierten Welten am deutlichsten abstecken.
Wenn die Bewegungsrichtung der Planeten durch Tierkreis und Häuser entgegen dem Uhrzeigersinn die zyklische Ent-wicklung des Menschen symbolisiert, so müssen wir, wenn wir den Prozeß der Ver-wicklung verstehen wollen, Tierkreis bzw. Häuser diesmal im Uhrzeigersinn durchlaufen - beginnend beim 12.Prinzip.
 

 

 
     

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