Prognose
Das bisher Geschriebene hatte ich 2 Wochen nach dem Anschlag begonnen und dann auch bald abgeschlossen. Ich hatte mich dabei aus unterschiedlichen Motiven ganz bewußt einer weiteren Prognose enthalten. Zum Einen beschäftige ich mich in meiner astrologischen Arbeit nicht viel mit der Zukunft, sondern gebe eher der Betrachtung des HIER und JETZT mit seiner realen Lebendigkeit in einem sehr weiten Ausmaß den Vorzug. Diese Vorgehensweise gewährleistet ein greifbareres Verständnis darüber wo ein einzelner Mensch oder ein Kollektiv mit seinen Potentialen (astrologische Konstellationen) steht. Nur in der Gegenwart läßt sich erkunden in welchem Verhältnis die mitgebrachten Anlagen (Schicksal) zum eigenschöpferischen Prozeß in Beziehung stehen, wie sie tatsächlich konkret ausgelebt werden(*). An diese Bilanz im Status Quo knüpfen sich Überlegungen, welche ungelebten Möglichkeiten für diesen Organismus noch in seinem geistig-seelischen Hintergrundsfundus schlummern und welche möglichen mentalen und psychologischen Fallstricke einem weiteren Wachstum vielleicht im Wege stehen können. In diesem Zusammenhang ist Astrologie für mich vor allem ein Medium der Bewußtwerdung (von Wachstumspotentialen) und nicht so sehr Eines der Weissagung (einer fatalistisch schon festgelegten Zukunft).
(*) Was genau ich unter dem Wie der Auslebensform einer Konstellation verstehe, kann ich im begrenzten Rahmen dieses Skripts nur mit
kreativ / evolutionär / auf die GANZHEIT hin orientiert
oder als
schattenhaft / stagnierend / egozentriert
definieren. Dabei verstehe ich diese Begriffe nicht so sehr im Sinne einer moralischen Tugend, sondern als spontaner Ausdruck eines mehr oder weniger bewußten Seins in dieser Welt.
Nun habe ich jedoch aufgrund verschiedener Feedbacks zu meinem Artikel interessanterweise das Gefühl gewonnen, daß ich, wenn ich mich völlig einer Prognose enthalte, genau damit schon wieder eine Solche ungewollt in den Raum stelle. Das kommt daher, daß ich die gegenwärtige Pluto-Saturn-Opposition zeitlich von Juli 2001 bis Juni 2002 eingegrenzt habe. Das ist eine Zwangsläufigkeit - einfach deshalb, weil sie in dieser Konstellation tatsächlich nur solange am Himmel steht und dann erst wieder erneut in ca. 30 Jahren. Meine gemachten Aussagen (die eingangs erwähnte Präsidentenwahl und die aggressiv-expansive Politik der USA noch vor dem Anschlag ausgenommen) beziehen sich dabei hauptsächlich auf diesen genannten Zeitabschnitt. Das heißt aber umgekehrt nicht zwangsläufig, daß mit Ablauf dieser Zeit und ihrer besonderen Zeit-Qualität die hier angesprochenen Konflikte auch gleich mit aus der Welt wären, wie daß so mancher Leser aus dem oben umrissenen Zeitraum verständlicherweise und automatisch mit herauslesen könnte.
Das ist aber so nicht gemeint und entspricht auch nicht der astrologischen Wirklichkeit, wie sie sich im Besonderen im Horoskop der USA weiterhin widerspiegelt. Diese ist komplexer als das bisher Dargestellte. Um dieser Wirklichkeit willen und aus dem Bedürfnis heraus Astrologie als Erkenntnis-Instrument hier in einer ihr angemessenen Art und weitestgehend unmißverständlich darzustellen, möchte ich abrundend einige prognostische Gedanken darlegen, wie auch ich sie für durchaus sinnvoll halte. Dabei beziehe ich mich ausschließlich auf die nähere Zukunft, die über den Juni 2002 hinausgeht.
Wenn sich zu diesem Zeitpunkt die Pluto-Saturn-Konstellation auflöst, dann ziehen natürlich beide Planeten entsprechend ihrem Eigenrhythmus weiter ihre Bahn, gehen dabei aber in ihren jeweils neuen Positionen (diesmal jeder einzeln für sich) als Transitplaneten weiterhin höchst bedeutsame Wechselbeziehungen mit sensiblen Punkten (= Radix-Planeten) im Horoskop Amerikas ein und zeigen ein entsprechendes inhaltliches Geschehen in einer zeitlich schon jetzt festgelegten Zukunft an.
Schon im Sommer 2002, direkt und nahtlos nach Auflösung der Pluto/Saturn-Opposition, steht der Transit-Saturn in Konjunktion mit dem Radix-Mars im 7.Haus des USA-Horoskops. Das ist nun kein völlig neues Thema, sondern die Fortsetzung des Gehabten mit anderen Schwerpunkten. Saturn spielt ja auch schon jetzt eine Hauptrolle auf der Bühne des Weltgeschehens. Diese Zeit im Sommer markiert die 2. Phase eines längerfristigen Gesamtprozesses der sich noch weiter in die Zukunft ziehen wird.
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Radix-Ausschnitt USA
Innenkreis Radix-Stellung
von Saturn ( ) und Mars ( )
Außenkreis Transit-Saturn ( )
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