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Mensch & Kosmos
Astrologie & Sinn
11. Sept. 2001
Gestalt-Therapie
spirit. Therapie
Buch-Präsentation

 

Seite 7
Die Ereignisse um den 11. September 2001
und das Horoskop der USA

- aus der Sicht einer spirituellen Astrologie -

Wie aber können wir uns diesen „Glaubenskrieg im eigenen geistigen Innenraum der USA“ vorstellen?
Eben habe ich versucht die Pluto/Schütze-Verbindung ganz generell und isoliert von anderen Faktoren zu deuten. Im Falle der USA müssen wir den transitierenden Pluto aber im Zusammenhang mit seiner Haus 2-Stellung im Radix betrachten und eben diese Haus 2-Eigenschaften an Plutos Grundeigenschaften ankoppeln. Das 2. Haus ist ein Erd-Haus und symbolisiert das Bedürfnis nach materieller Sicherheit und die Kraft der Bodenständigkeit (Verwurzelung). Im Horoskop eines Landes ist hier das Wirtschafts- und Finanzwesen, der Immobiliensektor, die Baubranche, das Versicherungswesen, der Konsum von Gütern generell etc. angesiedelt. Durch diese Radix-Stellung Plutos sind die Vereinigten Staaten von ihrem angelegten Wesen her tatsächlich eine Wirtschaftsmacht - mit allen Licht- und Schattenseiten - und müssen es auch sein und bleiben.
Die sehr widersprüchlichen Kräfte eines Transit-Plutos mit Haus 2-Färbung über den Schütze-Ascendenten bringen meines Erachtens einen vielleicht schon immer vorhandenen Zwiespalt in der amerikanischen Kollektivpsyche zum Vorschein und damit in die mögliche Bewußtheit. In welchem Maße (sicher abhängig von temporär-historischen Schwankungen) kollidieren die ethischen Überzeugungen (Schütze) und die vielfach nach außen demonstrierten kollektiven moralischen Werte und Ansprüche mit den wirtschaftlichen Machtinteressen (Pluto) dieses Kollektivs? Woran hängt das „kollektive Herz“ wirklich wenn Millionen Stimmen das „God bless Amerika“ singen? Hier, auf dieser Linie verläuft die wirkliche Front - der Kampf divergierender kosmischer Kräfte im kollektiven Unbewußten der amerikanischen Nation selbst und es geht dabei nicht um Sieg oder Niederlage der einen oder der anderen Kraft. Es geht um Bewußtwerdung und Integration beider Kräfte, um halbwegs stimmige Balance und Mitte, um gegenseitige fruchtbare Durchdringung.
Das ausgerechnet die „Gotteskrieger“ der Taliban, die in Afghanistan selber einen „Höllen-Staat“ errichtet haben, zum äußeren Anlaß für das Ingangsetzen des gegenwärtigen „amerikanischen Prozesses“ geworden sind, gehört zum kosmisch-gesetzmäßigen Verwirrspiel eines gediegenen geistig-spirituellen Erkenntnisprozesses.
Es hat etwas mit Resonanz, mit komplementärer Verflochtenheit zu tun. Es ist eine Art unbewußt-gewollter Vereinbarung und ein ebensolches Treffen im Netzwerk globaler Kollektivpsyche oder des Irdischen Weltengeistes. Irgend etwas - im Sinne einer unbewußten inhaltlich-gemeinsamen Problem- und Aufgabenstellung - verbindet beide Gruppen miteinander. Jeder ist des anderen Spiegel und wer in diesen Spiegel schaut, sieht natürlich sich selbst. Was genau man da sieht, hat etwas mit all den Unzulänglichkeiten zu tun, die - einem inneren Zeitimpuls folgend - im aktuell anstehen Entwicklungsprozeß bewußt werden wollen.
Das Problem dabei ist, daß das Spiegelbild ja auch Spiegelverkehrt ist und man sich deshalb allermeist nicht selbst erkennt. Archetypische Kräfte pflegen im Falle individueller und kollektiver gegenseitiger komplementärer Verflochtenheit auf der Ebene konkreter Manifestationen in spiegelverkehrten Verkleidungen zu erscheinen. Diese spiegelverkehrten Verkleidungen sind dabei oftmals im Sinne einer Karikatur dermaßen verzerrt, daß man sie nur noch über ihr gemeinsames astrologisches Symbol erkennt. Anders ausgedrückt: beide beteiligten Parteien haben in ihrem jeweiligen Horoskop gleiche oder ähnliche Konstellationen. Leider fehlt mir das Horoskop des „Gottes-(Schütze)Staates der Taliban, der eigentlich ein Höllen-(Pluto) Staat“ ist, aber mein astrologischer Sachverstand riecht förmlich auch hier die Pluto/ Schütze-Verbindung.
Worin könnte aber dann die geahnte Gemeinsamkeit beider Staaten auf der Ebene konkreter Manifestationen bestehen?
Ich habe vorhin meine Überzeugung geäußert, daß Amerika u.a. vor der Aufgabe steht, ihre wirtschaftliche Bedürfnisse und Ambitionen mit ihren ethischen und religiösen Überzeugungen in einen fruchtbaren und segensreichen Austausch zu bringen. Meiner persönlichen Einschätzung zufolge war die USA davon jedoch in allerjüngster Vergangenheit (vor dem Anschlag) noch ganz weit entfernt. Ihre ureigensten ökonomischen Machtinteressen und Wohlstandsansprüche wuchsen in kollektiv-zwanghafter (Pluto) Weise dermaßen ins Gigantische, das es mir so vorkam, als bliebe der Geist (Schütze) - hier verstanden im Sinne ganzheitlicher Wahrnehmungsfähigkeit und der damit verbundenen ethischen Skrupel - plattgewalzt (Pluto) auf der Strecke. Hier gerät die in Amerika weitverbreitete christliche Frömmigkeit leicht in Verdacht vielfach nur noch ein demonstrativ zur Schau gestelltes gesellschaftliches „Wohltätigkeits-Event“ für die gelangweilten Bürger einer „Fun-Gesellschaft“ zu werden.
Ganz anders und dennoch in vielerlei Hinsicht wiederum sehr ähnlich (aber eben nur spiegelverkehrt) geht es im „Gottes-Staat“ der Taliban zu. Auch hier keine Balance zwischen den Kräften, die Pole sind nur um 180 Grad gedreht (Opposition), die Schalen der Waage liegen nur umgekehrt in völliger Schräglage. Hier herrscht der Geist (Schütze) in einer dermaßen dominanten und zwanghaft-ernsten (Pluto) Art und Weise, die jede vitale Lebensäußerung der Menschen schon im Keim erstickt. Die materiellen und vitalen Grundbedürfnisse der Menschen finden kein angemessenes Verständnis in der Ideologie des „reinen Geisteslebens“. Musik und Tanz sind hier geächtet, nicht zu reden von anderen Freuden und Vergnügungen.

 

 

 
     

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