|
|
|
Seite 6
 |
Die Ereignisse um den 11. September 2001
und das Horoskop der USA
- aus der Sicht einer spirituellen Astrologie - |
Das klingt vernünftig und relativ unkompliziert, ist aber in Wahrheit ein hartes Brot bzw. ein hochexplosiver Zündstoff in einer menschlichen Entwicklungsphase, in der die von der Ganzheit abgekoppelte Ratio (Zwilling) und der Wille sich in unseliger Weise mit gottgleichen (Schütze) Allmachtsvorstellungen (Pluto) vermischt.
Alle überzogen ausgeübte Macht - sowohl die kühl kalkulierte als auch die naiv und unbewußt vollzogene - hat in der gegenwärtigen Zeit die magisch anmutende Tendenz als unkontrollierter Selbstgänger an real-existentiellen Grenzen (Saturn) zu zerschellen.
Saturn hat viel mit Realitätssinn zu tun. So ist eine fundamentale (Pluto) sachlich-nüchterne Bilanz (Saturn) gefragt, in welchen Bereichen wir immer wieder unsere uns gegebenen Grenzen überschreiten - individuell (Grenzen unserer Kraft und Kompetenz = Ehrgeiz und Perfektionismus oder die Entscheidungsfreiheit anderer Menschen in manipulativer Art eingrenzen etc.) und kollektiv (Genmanipulation; die geistige Anmaßung auserwählter Vollstrecker der Gesetze Gottes zu sein = Taliban etc.).
Das Erreichen einer neuen Ebene von Realbewußtsein (Saturn) auf kollektiver Ebene könnte das Ergebnis, die langfristige Bedeutung des Pluto-Saturn Prozesses sein.
Im Folgenden möchte ich auch noch näher auf die Bedeutung der Transite im Radix der USA eingehen. Eine eingehende Analyse würde den hiesigen ohnehin schon arg strapazierten Rahmen völlig sprengen. Deshalb möchte ich mich nur auf 2 Aspekte beschränken.
1. Der Saturn-Transit über den Radix-Uranus: (siehe Graphik Seite 4) In dieser Konstellation sehe ich eine Aufforderung an das amerikanische Kollektiv, daß was es unter Freiheit (Uranus) versteht, neu zu definieren oder mehr Verantwortung (Saturn) im realen Sinne bisheriger Definitionen zu übernehmen. Die gesamte Nation identifiziert sich sehr stark mit dem Selbstbild die Verkörperung von Freiheit und Demokratie schlechthin zu sein. Stimmt das noch so? Oder fallen Idee-al und Wirklichkeit auseinander? Gibt es halbwegs stimmige Deckungsgleichheit zwischen diesem Selbstbild und dem Bild wie der Rest der Welt Amerika wahrnimmt? Das sind existentielle Fragen, die sich die amerikanische Nation selbst stellen muß!
2. Der Pluto-Transit auf dem Schütze-Ascendenten: Das Schütze-Prinzip ist ein geistiges Feuer. Expansiv, Zukunftsorientiert mit hochgesteckten Idealen und einem weiten Lebensentwurf. Unbeschwert-heiter-optimistische Kräfte wollen über sich selbst hinauswachsen und suchen die Fülle des Lebens - materiell, seelisch, geistig. Das gipfelt in letzter Konsequenz in der Suche nach einem geistigen Überbau, in der Kultivierung einer religiösen Vision, die über die kleinlichen Grenzen des Alltags hinausweisen und die erhebende und erhabene Weite allen Daseins offenbaren. Aus diesem geistig-religiösen Überbau soll der Sinn einer jeglichen Lebenserfahrung abgeleitet werden. Solche Kräfte schaffen Großes und Großartiges. Der Schatten zeigt sich in Anmaßung, Übertreibung und schnödem Zweckoptimismus. Eine der möglichen Karikaturen wäre der in Massenbewegungen umjubelte Las Vegas-Prediger mit kitschig-pathetischer Gebärde und schwerer goldener Jesuskette um den Hals.
(Radix: Jupiter/Sonne/Venus-Konjunktion in Haus 7).
Wenn der transitierende Pluto nun auf dem Schütze Ascendent der USA steht, dann geht es meines Erachtens vom inneren Sinn her in erster Linie darum, das Amerika sich in fundamentaler (= grundlegender) Weise auf seine eigene geistig-religiöse (ethische) Erneuerung besinnt. Plutos Forderungen gehen immer in Richtung Tiefe bzw. Vertiefung, um das Ausloten des Wesentlichen. Der Weg zum Grund ist aber auch immer mit der Gefahr des Abgrundes verbunden. Auf dem Weg zum Grund verlieren wir unsere naive Un-Schuld, illusionäre Oberflächlichkeit stirbt zwangsläufig ab. So weisen die astrologischen Zeichen daraufhin, daß das was Amerika (und in einem gewissen Grade auch sein Anhang - unsere westliche Zivilisation) im Moment erfährt - zumindest in einer Facette seiner Gesamterfahrung - tatsächlich ein Glaubenskrieg, ein Krieg der Kulturen ist. Aber er findet in seiner Essenz vor allem im eigenen geistigen Innenraum des amerikanischen Kollektivbewußtseins statt. Das äußere Geschehen entspricht dabei der manifestierten Projektion eines kollektiven Bedürfnisses nach geistiger (Schütze) Wandlung (Pluto). Aber nur über diesen Mechanismus projektiver Veräußerung und über die Reibung der Kräfte im polaren Weltgeschehen ist (Lebens-) Erfahrung und -entwicklung möglich, können noch keimhaft-ungeborene Kräfte in die Bewußtheit treten. So geht es uns allen - immer wieder. Es ist Weltengesetz.
|
|
| |
|
|
|